0:18 Uhr, 07.12.2010

49. Sitzung – Mittwoch, den 10. Mai 1922

(Es geht um den Haushaltsplan des Ministeriums Kultus und Unterricht)
Band 7
Spalte 2182

Abg. Frau U n g e r (Unabh. Soz.):
Die Kulturaufgabe der erwachsenen Generation ist die Erziehung der nachfolgenden. Es ist allerdings ein Unterschied zwischen Erziehen und Lehren. Die Schule ist bis jetzt nur ein Lehrinstrument, aber kein Erziehungsinstrument. Um die Erziehung der kommenden Generation auf einen gesunden Boden zu stellen, müssen wir bei dem Kinde bei der Wiege anfangen. Und wie sind die Verhältnisse in unserer heutigen Gesellschaft darin bestellt! Ein kleines Beispiel: Vor 3 Wochen kommt eine Dame mit ihrem Dienstmädchen zu mir. Das Mädchen hat ein Kind, und ausnahmsweise hat es das Kind mit in die Stelle nehmen dürfen, und zwar weil das Mädchen für das Kind keine Unterkunft bekommen konnte. Man hat mich gebeten, ob ich nicht irgendwo oder irgendwie für das Kindchen eine Unterkunft ausfindig machen könnte, denn sonst wäre die Dame veranlaßt, das Mädchen wieder zu entlassen. Also die armen Geschöpfe, wenn sie glücklich auf der Welt sind, haben nicht einmal eine Unterkunftsmöglichkeit, wo doch die Nation eigentlich verpflichtet wäre, eine Station zu schaffen, wo die Kinder untergebracht werden können.
II. Vizepräsident G e b h a r d (unterbrechend):
Ich muß die Frau Abg. Unger bitten, zur Sache zu sprechen, das gehört nicht zum Kultusministerium.
Abg. Frau U n g e r (fortfahrend):
Das gehört mit zur Sache, das sind Kulturaufgaben und die gehören mit zum Unterrichtsministerium. Wenn wir von der
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Kindererziehung sprechen wollen, ist von außerordentlicher Wichtigkeit, daß die Kinder erst einmal menschenwürdige Unterkunft haben, ehe sie überhaupt erzogen werden können. Sie wissen auch, daß wir darum die Kindergärten fordern, die ebenfalls mit eine Vorstufe der Schule sein sollen. Die Kinder, die in ihren ersten Lebensjahren auf die Straße angewiesen sind, werden in der Schule nie das werden, was ein Kind, das von klein auf wirklich erzogen worden ist.
Wenn wir hören, daß in den Kindergärten - von Mannheim ist mir der Fall bekannt - Kinder nicht in die Kindergärten aufgenommen werden, wenn sie nicht getauft sind, müssen wir dieses System aufs stärkste verurteilen (Zuruf: Welche?). Verschiedene Kindergärten - etwa 7 an der Zahl sind mir aufgezählt worden - , die das Kind von einer Genossin nicht aufgenommen haben, weil es nicht getauft ist (Abg. Frau Dr. B e r n a y s: Sagen Sie mir welche!). Ich werde Ihnen das nachher bei Gelegenheit mitteilen.
Eine andere wichtige Mitgrundbedingung, Menschen zu Menschen erziehen zu können, ist die Möglichkeit, den Kindern in den Wohnungen Sonne und Licht geben zu können. Das sind alles Vorbedingungen, die notwendig sind, um eine gesunde Erziehungsmöglichkeit und eine gesunde Vorarbeit für die Schule zu schaffen. Für das Lernen der Kinder und ihre Auffassungsfähigkeit ist wichtig, daß der Körper gesund ist und der Geist auf Grund der gesunden Entwicklung des Körpers ebenfalls gesund ist. Wenn das Kind von kleinauf nicht erzogen werden kann, weil die Verhältnisse einer Gesellschaft es nicht gestatten, alle Kinder menschenwürdig aufwachsen lassen zu können, so ist die Schule eben immer nur das Instrument der Klassengegensätze. Wir selbst, die wir die Volksschule besucht haben, wissen ja, wie die unterschiedliche Erziehung der Kinder in der Schule zum Ausdruck kommt: hier die verwilderten Gassenkinder und dort die erzogenen Kinder, deren Mutter auf Grund ihrer wirtschaftlichen Stellung die Möglichkeit hatte, das Kind von klein auf zu erziehen und geistig und körperlich auf es einzuwirken. Die Beseitigung dieser Unterschiede ist eine Hauptvorbedingung für die Erziehung. Wenn es auch nicht - sagen wir einmal - die Pflicht des Kultusministeriums ist, auch hier mitzuwirken, so ist es aber doch besonders unsere Pflicht, wenn uns die Erziehung unserer Jugend am Herzen liegt, auch darauf hinzuweisen.
Wenn die Vorbedingung der geistigen Entwicklung des Kindes vorhanden ist, dann soll es in die Schule aufgenommen werden, und dann beginnt die Pflicht, die das Ministerium des Kultus mit hat, die Schulen so einzustellen und so einzurichten, daß die Menschen darin zu tüchtigen und brauchbaren Staatsbürgern erzogen werden – ich sage ausdrücklich: erzogen –, denn Sie wissen ja alle, wie es insbesondere mit den Proletarierkindern heute bestellt ist. Fast alle Mütter dieser Kinder sind gezwungen, in den Fabriken oder in Stundenstellungen oder irgendwo und irgendwie sonst dem Verdienst nachzugehen. Während dieser Zeit haben die Kinder zu Hause keine Erziehung, keine Anleitung, sie sind auf sich selbst, d.h. auf die Straße angewiesen; und wenn wir in dieser Beziehung außerhalb der Schule – soweit es nicht das Schulhaus selbst angeht – eine Erziehungsmöglichkeit, eine Unterkunft für die Kinder flordern, so ist das nur eine notwendige Konsequenz, entwachsen aus unseren wirtschaftlichen Verhältnissen. Unserer Ansicht nach ist die Aufgabe der Schule, der Erziehung, nicht gelöst, wenn das Kind das Schulzimmer verlassen hat, sondern dann beginnt erst die eigentliche Erziehungsmöglichkeit des Kindes. Es müssen also außerhalb der Schule Räume, Institute geschaffen werden, in welchen die Kinder dann von dazu berufenen Personen – weil die Eltern
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die nötige Zeit und die nötige Möglichkeit dazu nicht haben – erzogen werden in Spaziergängen in der Natur oder in Unterhaltungen, im Spiel, in irgend einer anderen Betätigung, womit sich eben der Geist des Kindes gerne beschäftigt. Da soll dann die Erziehung mit einsetzen, und da ist es Aufgabe des Kultusministeriums und dieses Hauses, die notwendigen Grundlagen zu schaffen, daß auch außer der Schule diese Institute errichtet werden können.
Bei der Volksschule selbst ist die erste Bedingung, daß die Ausbildung der Lehrer auf eine andere Grundlage gestellt wird, als das bis jetzt der Fall ist, und es werden auch vom Lehrerverein selbst dahingehende Forderungen aufgestellt. Die technische und industrielle Entwicklung, überhaupt die ganze Entwicklung unserer Wirtschaft erzeugt natürlich die Forderung, daß das Erziehungssystem, das Lehrmittelsystem, all das auf ganz andere Grundlagen gestellt wird, und somit ist auch notwendig, daß die Lehrerbildung in ganz andere Bahnen geleitet und auf ganz andere Technik aufgestellt wird.
Speziell der Lehrstoff der Kinder ist von außerordentlicher Wichtigkeit. Wenn wir heute ein Schulbuch in die Hand nehmen und da all dieses „Zeugs”, was da die Kinder lernen müssen, durchgehen, so fassen wir uns an den Kopf. Von der 1. Klasse an bis zur 8. Klasse ist der ganze Lehrstoff in keiner Weise auf die republikanische Geschichte eingestellt, die wir jetzt für die Zukunft des deutschen Volkes notwendig haben, sondern er ist immer noch eingestellt auf den monarchistisch-militaristischen Geist der Vergangenheit (Heiterkeit ), und dieser Geist muß aus unseren Nachkommen ausgerottet werden, darum soll dieser Geist nicht mehr in der Volksschule Fuß fassen können, notwendiger Weise müssen wir die Bücher im Geiste unserer heutigen der neuen Zeit einstellen.
Vor allen Dingen müßte die Naturlehre bei den Kindern viel mehr gepflegt werden, denn gerade in der Naturlehre liegt die Heimatlehre; wenn die Kinder so recht mit der Natur unserer Heimat verwachsen werden, so ist das schon ein Stück Heimatlehre und Heimatliebe. Wir brauchen gar keine anderen theoretischen Aufstellungen herbeizuziehen. Wir brauchen die Kinder nur mit der Natur, mit der Umgebung, mit der Heimat selbst bekannt zu machen, und wir haben schon, was wir brauchen, auch Volkskunde, nicht in dem Sinne, wie ich vorhin sagte, wie die Lehrbücher der Gegenwart eingestellt sind, sondern Volkskunde auf ganz anderer Grundlage aufgebaut. Das verflossene System, so gezeichnet, wie es war, und nicht, wie man es gewünscht hätte, söll den Kindern geistig vor Augen geführt werden, und die Zukunftsaufgaben der werdenden Menschenkinder müssen schon in diesen Schulbüchern ihren Ausdruck finden, so daß es dem Geiste des Kindes in seiner Entwicklung möglich ist, sie aufzufassen und zu begreifen.
Für die höheren Klassen und speziell für die Fortbildungsschulen müssen wir dringend fordern, daß auch diesen Kindern Rechtskunde beigebracht wird, insbesondere auf dem Gebiet der sogenannten Sozialgesetzgebung. Es ist etwas ganz Schreckliches, wenn man sehen muß, wie der größte Teil der Menschen von unseren so außerordentlich wichtigen Gesetzen, wie dem Kranken- und Invalidenversicherungsgesetz, gar keine Ahnung haben. In diesen Dingen herrscht eine so grenzenlose Unwissenheit, der wir unbedingt schon in den Schulen abhelfen müssen, indem wir dort die Grundlagen für das Verstehen und Begreifen unserer Gesetzgebung legen.
Wichtig im Zusammenhang damit ist auch die Körperpflege und die Gesundheitspflege. Auch da muß
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schon bei dem werdenden Menschenkinde die Grundlage gelegt werden, es müßte jedes Kind wissen und ihm von der Schule aus gelehrt werden, was seiner Gesundheit dienlich und was seiner Gesundheit schädlich ist. Wenn wir aber auf diesem Gebiet Erfolge erzielen wollen, müssen wir die Wirklichkeit schon so schaffen, daß das Kind nicht nur theoretisch irgend welche Dinge zu hören und zu lernen bekommt, daß es sich aber schließlich sagen muß, daß die Wirklichkeit ihm gar nicht die Möglichkeit dazu bietet, das, was es zur Erhaltung seiner Gesundheit notwendig hat, auch anzuwenden. Wir müßten zu diesem Zweck viel bessere und viel reichere Badegelegenheit schaffen für unsere Schuljugend. Es müßte vor allen Dingen jedem Schüler möglich gemacht werden, mindestens einmal in der Woche ein Bad zu nehmen, und zwar zur gründlichen Reinigung des Körpers ein warmes Wannenbad. An Bädern im Sommer im Freien ist schon vieles geschaffen, und wo keine Badeanstalt ist, da schafft sich die Jugend selbst Badegelegenheit, indem sie in den Bächen und Flüssen badet. Es ist das ein Naturgesetz, das in ihnen wohnt, und diesem Naturdrang wird die Jugend, wenn sie die Möglichkeit dazu hat, auch freien Lauf lassen.
Es ist hier auch über den Nationalismus und Chauvinismus gesprochen worden. Hierbei handest es sich um die Geschichtslehre. Wenn wir die Weltgeschichte, die heute noch unserer Jugend beigebracht wird, einmal unter die Lupe nehmen, so erfaßt uns wirklich das Entsetzen. Sie lernen heute noch genau dasselbe wie früher, wie hier und da mal ein glorreicher Kaiser, König oder Feldherr das Volk zum Siege geführt hat oder auch nicht zum Siege geführt hat. Von den Dingen, die heute ein Kind von der Weltgeschichte wissen muß, steht in unseren Volksschulbüchern nichts drin. (Abg. Frau Dr. B e r n a y s: Was sind das für Dinge, die Sie einem 9 oder 11jährigen Kinde von der Weltgeschichte beibringen wollen?). So gut, wie man andere Dinge 13- bis 15jährige Kinder lehrt, kann man dem fortgeschrittenen Geiste entsprechend auch Weltgeschichte beibringen (Zuruf). Ich erinnere mich an die Weltgeschichte, die ich gelernt habe (Heiterkeit). Was haben wir denn damals gelernt? Daß im 70er Krieg an den und den Tagen die und die Schlachten geschlagen wurden, wie Kaiser und Könige für das Volk irgendwie und irgendwo Vorteile oder auch nicht Vorteile errungen haben, wie der Cheruskerfürst Hermann das deutsche Volk von den Römern befreit hat, alles chauvinistischer Nationalismus, aber keine Weltgeschichte! (Heiterkeit). Der Deutsche lernt in der Volksschule keine Weltgeschichte, er lernt nichts von der Weltgeschichte, wie sie die Besucher der Mittel- und Hochschulen lernen. Sie bekommen höchstens irgend einen Begriff, daß irgendwo eine Weltgeschichte geschrieben ist. Aber wie die Wirklichkeit ist, davon bekommt der Volksschüler keinen Begriff (Abg. Dr. S c h o s e r: Sie müssen mal eine schreiben!). Das überlasse ich den Leuten, die sich mit diesen Dingen philosophisch beschäftigen, dazu habe ich keine Zeit und ich bin auch nicht studiert (Heiterkeit).
Wichtig für die Ausbildung der Schüler ist die Schülerzahl in den Klassen. Es ist ein ganz entsetzlicher Zustand, speziell auf dem Lande, daß ein Lehrer 70 bis 80 Schüler beisammen hat (Zuruf). Erst kürzlich hat mir ein Lehrer auf einem Dorf ganz in der Nähe von Karlsruhe gesagt, er habe 68 Schüler in der Klasse und dazu noch drei verschiedene Klassen. Wie es diesem Manne möglich ist, einer solchen Anzahl von gchülern in den Schulstunden das beizubringen, was man heute im praktischen Leben braucht, ist mir einfach ein Rätsel. Unserer Auffassung nach wären 30 Schüler für einen Lehrer überaus genug, damit er den Geist und die Individualität der einzelnen Kinder erkennen und entsprechend behandeln kann.
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Die Unterrichtszeit ist ebenfalls von großer Wichtigkeit. Das Unterrichtsministerium wird wohl auch eine Ahnung davon haben, wie jetzt der Kampf um die ungeteilte Unterrichtszeit besteht. Ich bin eigentlich erstaunt, wenn mir in dieser Beziehung aus Lehrerkreisen mitgeteilt wird, daß das Unterrichtsministerium in dieser Frage eine Stellung eingenommen hat, die ich persönlich absolut nicht verstehen kann. In Freiburg haben der Lehrerverein, die Ärzte und Eltern der Kinder beschlossen, die ungeteilte Unterrichtszeit einzuführen. Das Ministerium des Kultus und Unterrichts hat diesen Antrag abgelehnt (Zuruf vom Zentrum: Respekt davor – Heiterkeit). Das sagen Sie! Ich will nur einmal fragen, wie jene Frauen und insbesondere die ländliche Bevölerung über dieses System urteilen. Ich bin überzeugt, daß es jedem Landwirt lieber ist, wenn die ungeteilte Unterrichtszeit eingeführt wird (Widerspruch rechts). Wenn die Kinder vormittags in der Schule sind, kann der Landwirt am Nachmittag seine Kinder mit sich aufs Feld nehmen. Er hat sie dann bei sich und weiß, was sie treiben. Wenn aber die Schule erst um 4 Uhr aus ist, sind die Leute auf dem Feld draußen, und die Kinder liegen auf der Straße und sich selbst überlassen, also ohne jede Aufsicht. Wenn die ungeteilte Unterrichtszeit besteht, dann ergibt sich sofort die Notwendigkeit, außerhalb der Schulzeit die Institutionen zu schaffen, die ich schon vorhin erwähnt habe, in welchen die Kinder dann untergebracht werden und ihre wirklich erzieherische Ausbildung bewerkstelligt wird. Solange sie nicht die ungeteilte Unterrichtszeit einführen, sind die Kinder am Vor- und Nachmittag ein paar Stunden in der Schule, laufen dann aber im übrigen auf der Straße umher, und für diese paar Stunden außerhalb der Schulzeit hält man es nicht für nötig die notwendigen Institutionen zu schaffen, in welchen die Kinder wirklicher Erziehung zugeführt werden. Ich persönlich kann den Standpunkt des Unterrichtsministeriums nicht verstehen. Ich bin überzeugt, daß der Stadtrat die Lehrerschaft und Elternschaft von Freiburg – ich will nur Freiburg herausgreifen, es sind noch andere Städte derselben Auffassung – es nicht verstehen werden, daß das Unterrichtsministerium dieses System ablehnt (Abg. Dr. S c h o f e r: Der Stadtrat war doch dagegen!).
Etwas will ich nicht unterlassen. Wir fordern, daß in der Volksschule und zwar als Pflichtfach eine Kurzschrift eingeführt werde. Sie alle kennen unsere Schrift und deren Orthographie. Ich wundere mich, daß in Deutschland überhaupt Menschen vorhanden sind, die richtig schreiben können (Große Heiterkeit); denn unsere deutsche Schrift ist derartig verkehrt aufgestellt gegenüber der Sprechweise in der deutschen Sprache! Nur ein Beispiel: Worte, die man kurz spricht, werden lang geschrieben, Worte, die man gedehnt spricht, werden kurz geschrieben. Das ist in unserer deutschen Schrift ein unendlicher Unsinn (Zuruf: In jeder Sprache – Dr. Herfurth: Und erst im Französischen und Englischen, schauen Sie das einmal an!). Wenn in jeder Sprache eine solche Rückständigkeit herrscht, dann sehe ich nicht ein, warum wir nicht im Deutschen damit anfangen sollen, diesem Unsinn abzuhelfen.
Es gibt verschiedene Kurzschriften. Ich meine damit nicht jene Form der Stenographie, die wir zum Schnellschreiben notwendig haben, sondern eine Kurzschrift entsprechend unserer Aussprache. Und hier kenne ich eine Kurzschrift, die mir in dieser Beziehung annähernd vollkommen zu sein scheint. Es ist die Arends'sche Volkskurzschrift. Ich selbst habe mein Kind von der ersten Klasse an diese Kurzschrift lernen lassen und die Beobachtung gemacht, daß das Kind in einer Stunde nicht
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nur 10 Buchstaben lesen lernte, sondern gleichzeitig 10 Buchstaben schreiben lernte, Diese Schrift ist eine Vokalschrift. Die Vokale werden ausgeschrieben, nur kürzer mit einem Strich, statt daß man so und so viele Bögen und Pünktchen setzt (Heiterkeit). Diese Kurzschrift wird sich die Welt erobern. Es ist ein Zukunftsproblem, mit dem wir uns beschäftigen sollen, wenn wir Anspruch auf fortschrittliche Volksschulbildung machen.
Eine ebenso wichtige Forderung ist für uns, daß die Weltsprache, das sogenannte Esperanto, in den Volksschulen durchgeführt wird. Es ist ein Unsinn, daß man von Menschen verlangt, sie sollten fünf, sechs und noch mehr Sprachen lernen. Wenn heute ein Mensch hinaus will in die Welt, dann muß er aber Sprachkenntnisse haben, sonst kommt er unter die Räder, Es ist bezeichnend, daß die Deutschen sich speziell in dieser Sprachkenntnis am besten ausgebildet und sich in der ganzen Welt bewährt haben. Der Engländer dagegen ist viel zu faul und bequem, um fremde Sprachen zu lernen. Der Amerikaner ist auf Grund seiner wirtschaftlichen Verhältnisse gezwungen, alle möglichen Sprachen zu lernen. Jeder Mensch hat, wenn er draußen fortkommen will, notwendig eine Weltsprache zu kennen, mit welcher er sich mit jedem Ausländer verständigen kann. Das ist allerdings eine Sache, die international geregelt werden müßte, daß in allen Schulen der Welt eine Sprache als Weltsprache durchgeführt wird. Dann könnten sich die Menschen von Mund zu Mund und auch schriftlich miteinander verständigen. Damit wäre schon eine große Schranke, die die Völker trennt, gefallen. Das ist ein Zukunftsproblem, über das wir nicht hinwegsehen dürfen, denn das Esperanto, das heute in Unterrichtskursen gelehrt wird, wird die Welt erobern. Ihm gehört die Zukunft, so daß wir als fortschrittliche Menschen daran nicht vorüber gehen können. Ich von meinem Standpunkte aus stelle die Forderung, daß die Kurzschrift sowohl als das Esperanto in den Volksschulen jetzt schon durchgeführt wird, vielleicht von der 4. oder 5. Klasse an.
Wichtig ist die Schulhygiene. Es sind ja nun in unseren Schulen die Schulärzte und Zahnärzte überall eingeführt. Aber ich erblicke darin einen Mangel, daß die Kinder wohl vom Arzt untersucht werden und dann von ihm einen Zettel mit an die Eltern nach Hause bekommen, daß das Kind an diesem und jenem erkrankt sei, daß aber dann den Eltern die Pflicht auferlegt wird, ihrerseits mit dem Kinde zum Hausarzt zu gehen und von ihm die ärztliche Behandlung vornehmen zu lassen. Nun wissen wir aber, wie die Verhältnisse liegen, daß oft nicht nur die Zettel verloren gehen, sondern, daß die Eltern nicht die Zeit haben, um das durchzuführen, was notwendig ist. Es müßte schon in der Schule, durch den Staat selbst die Gesundheitsfürsorge der Schüler viel intensiver durchgeführt werden. In demselben Sinne ist auch die zahnärztliche Frage zu behandeln.
Neben der Badegelegenheit, die ich vorhin schon erwähnt habe, möchte ich in allen Volksschulen und speziell in den Städten wünschen, daß den Kindern ein Frühstück verabreicht werde. Wieviele Kinder gehen des morgens ohne Frühstück in die Schule und und haben in den weitaus meisten Fällen nicht einmal ein Stück Brot um 10 Uhr. Die Kinder sind dann nüchtern, bis sie nach Hause zum Mittagessen kommen. Die Frage ist außerordentlich wichtig für die Aufmerksamkeit der Kinder im Unterricht. Wenn ein Kind hungrig ist, dann ist es natürlich, daß es im Unterricht in der Aufmerksamkeit nachläßt. Es ist Pflicht derjenigen, die ein Interesse daran haben, daß der Unterricht auch wirkungsvoll ist, dafür zu sorgen, daß
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das Kind aufnahmefähig erhalten bleibt. So müßte ein Weg gefunden werden können, auf dem den Kindern in der Schule ein Frühstück verabreicht wird. Ich würde es begrüßen, wenn es durchweg allen Kindern gegeben werden könnte.
Wichtig für die Kinder sind Spaziergänge in der Natur. Sie sind gegenüber früher heute häufiger geworden, scheitern aber meist, wenn es sich um längere Wanderungen handelt, an der finanziellen Frage. Wenn wir den Kindern Heimatkunde beibringen wollen, dann ist es wichtig, daß sie die Heimat auch sehen können und sie an gewissen wichtigen, sagen wir einmal historischen Plätzen auch aufsuchen können und an Ort und Stelle von den Lehrern Unterricht erhalten. Es müßten vom Staate aus Mittel für diese Spaziergänge bewilligt werden, damit das Problem auch wirklich durchgeführt werden kann, ganz abgesehen davon, daß der Spaziergang in der Natur für Kinder und Erwachsene der schönste Gottesdienst ist.
Darüber komme ich nun zum Religionsunterricht. Grundsätzlich lehnen wir den Religionsunterricht in der Volksschule ab. Den Religionsunterricht an und für sich abzulehnen, maßen wir uns nicht an. Jeder Mensch, der seinem Kinde Religionsunterricht erteilen lassen will, kann das in der Kirche, den Pfarrhäusern und den sonst dafür zur Verfügung stehenden Räumen tun. Ich halte es für ganz verkehrt, den Kindern den Religionsunterricht in der Schule durch den Lehrer geben zu lassen, denn jeder Lehrer hat seine ganz bestimmte Auffassung von Religion, und diese besondere Auffassung legt er seinem Religionsunterricht zugrunde. So kann es vorkommen, daß ein Lehrer Dinge vorträgt und erklärt, die sein Vorgänger den Kindern ganz anders dargestellt hat, daß er einfach die alte Lehre umwirft, und das Kind nun vor der Frage steht: Welcher von den beiden Lehrern hat Recht? Sie (nach rechts und zum Zentrum gewendet) schütteln den Kopf? Ich kann Ihnen aus meinem eigenen Religionsunterricht ein Beispiel geben (Zuruf vom Zentrum: Mag bei Ihnen sein!). Auch bei Ihnen (Widerspruch im Zentrum). Sie haben doch auch Lehrer, die Menschen sind, so gut wie die protestantischen Lehrer. Also ein Beispiel! In der Religionsstunde kam der Vers aus Luthers Lied vor: „Und wenn die Welt voll Teufel wär’und wollt’ uns gar verschlingen”. Darauf fragt nun der Lehrer: wer ist denn eigentlich mit diesen Teufeln gemeint? Keines der Kinder weiß eine Antwort zu geben auf diese Frage, die recht philosophisch gestellt ist. Der Lehrer erklärt: Damit sind die Katholiken gemeint (Heiterkeit im Zentrum - Abg. D. M a y e r - Karlsruhe: Nachweis!). Das habe ich selber erlebt (Heiterkeit). Ich kann sogar den Namen des Lehrers nennen, wenn es notwendig ist. Im nächsten Schuljahr fragt nun der nächste Lehrer wiederum die Schüler, wer denn mit den Teufeln gemeint sei. Da erklären denn die Kinder: die Katholiken. Der Lehrer hat’s doch gesagt, also muß es stimmen. Der Lehrer faßt sich voller Entsetzen an den Kopf: Das ist nicht möglich, das ist nicht wahr, wer hat es euch denn gesagt? Antwort: Das hat uns der Herr Lehrer so und so gesagt. Jetzt frage ich Sie: Was ist das für ein Religionsunterricht? (Abg. Dr. F ö h r: Bessere Lehrer!). Wenn Sie (zum Zentrum gewendet), glauben, daß ihre Religionslehrer in dieser Beziehung unfehlbar sind, dann irren Sie. Ich habe sogar beobachten können, daß nicht nur die Lehrer, die Religionsunterricht erteilen, verschiedene Auffassung haben, sondern auch die Pfarrer (Heiterkeit).
Ich will die ganzen gegensätzlichen Auseinandersetzungen in diesem Augenblick fallen lassen. Grundsätzlich sind wir gegen die Erteilung des Religionsunterrichts in der Schule.
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Nun will ich meine grundsätzliche Stellung zum Religionsunterricht selbst hier klar legen. Ich persönlich lehne den Religionsunterricht aus verschiedenen Gründen ab. In erster Linie deshalb, weil zwei Jahrtausende Christentum und christlicher Erziehung hinter uns liegen, aber wie sind die Menschen in diesen zwei Jahrtausenden denn geworden? (Abg. Frau Dr. B e r n a y s: Besser!). Oh nein! (Heiterkeit. – Glocke des Präsidenten). Wo ist denn da der göttliche Gedanke? Oh nein, so ausgeprägt war der Egoismus, so ausgeprägt war die Habgier, der Hass der Menschen untereinander noch nie vorhanden, wie er zurzeit vorhanden ist! (Widerspruch der Frau Dr. B e r n a y s) Wo ist denn heute ein Mensch, der seinen einzigen Lebenszweck nicht darin sieht, den anderen auszunützen und auszubeuten zugunsten seiner eigenen Person? (Zurufe) Wo ist denn da das religiöse Empfinden? (Zuruf der Abg. Frau Dr. B e r n a y s). Wo ist denn da der Glaube an jenen Gott der Liebe, der Güte, der Gerechtigkeit? Das ist doch Mammonismus! Ja, 2000 Jahre Christentum haben uns diese Gottheit des Mammonismus gebracht und nicht eine Gottheit des Christentums (Abg. G ä ß 1 e r: Menschlichkeit!), auch keine Menschheit, die christlich empfindet, die christlich denkt und christlich fühlt, wie es auf Grund des Glaubensbekenntnisses „Ich glaube an Gott” notwendig wäre.
Die Menschen glauben eben nicht an Gott, so wie er gedacht werden soll, trotz Religionsunterricht; sie glauben an den Mammonismus und hängen jenem Geist der Habgier, der Selbstsucht, des Hasses nach, und nicht dem Geiste der Liebe und Güte. Und weil ich erkannt habe, daß der Religionsunterricht in seiner Auswirkung auf Geist und Leben des Menschen nicht das ist, was er sein soll, darum muß ich sagen: er ist nicht das, was wir brauchen, um die Menschen zu Mensxchen zu erziehen, sondern wir müssen andere Grundlagen schaffen, auf welchen die Menschen zu sittlichen wertvollen Geschöpfen erzogen werden (Zuruf rechts: Was sind das für Grundlagen?), Das ist in erster Linie die Pflicht des Menschen gegen den Menschen, aber nicht in Worten, sondern in Wirklichkeit! (Abg. G ä ß 1 e r: Christentum der Tat! -Zurufe beim Zentrum und rechts).
Ich will etwas tiefer darauf eingehen, wenn Sie es wünschen. Ich habe gesagt: das Christentum und der Religionsunterricht haben den Geist des Mammonismus nicht ausgerottet, nein, sie haben ihn gezüchtet (Widerspruch der Abg. Frau Dr. B e r n a y s). Die Kirche selbst hat sich Schätze gesammelt auf Erden, die die Motten und der Rost fressen (Sehr richtig! auf der äußersten Linken. - Lachen im Zentrum). Und nachdem die Kirche selbst es getan hat, ist es ganz folgerichtig, daß der Geist des Mammonismus nicht von einer Kirche ausgerottet werden kann, die ihm selbst anhängt (Unruhe und Zurufe beim Zentrum ). Wo ist denn der Mammonismus mehr ausgeprägt als bei der Kirche und ihren Vertretern? Und das möchte ich gerade Ihnen, meine Herrschaften (zu den Sozialdemokraten gewendet) recht eindringlich ans Herz legen: Sehen Sie sich einmal den Katholizismus an, wie er es versteht, die fähigen Köpfe emporzutragen! Sie holen sie heraus aus ihren Reihen und machen sie restlos für ihre Sache dienstbar! (Zurufe vom Zentrum). Wo sind die anderen? Wo sind wir? Haben wir auch die Möglichkeit die Leute herauszuholen, wenn sie befähigt sind? Das überlassen wir bis heute den Katholiken allein. Und die Folge davon ist, daß eben die Stütze der Kirche, das Zentrum, so mächtig wird (Lachen beim Zentrum) und daß die Kirche durch das Zentrum die Macht an sich reißt. Die Kirche ist nicht mehr eine Institution, um die Religion und das Empfindungsvermögen der Menschen im Sinne der Menschlichkeit zu heben, sondern sie ist eine Institution, um die Macht, die politische Macht an sich zu ziehen, Agitation zu
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treiben für diese politische Macht. (Abg. G ä ß l e r: „Der Wille zur Macht” sagt Nietzsche).
Es ist auch von Internationalismus gesprochen worden und zwar, wie man glauben sollte, von berufener Seite. Ich möchte dazu auch einige Worte sagen. Wie denken Sie denn den Gedanken, das Wort „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!” zur Wirklichkeit zu machen, wenn wir die Völker sich gegenseitig im Völkerhaß zerfleischen lassen? Wie können wir denn anders diesen Gedanken verwirklichen, als mit der Möglichkeit, die Menschen international zusammenzubringen, sie zusammenzubringen von Mensch zu Mensch, vom Einzelnen zum Einzelnen, durch die Sprache durch das Fallenlassen der Grenze, der großen Klassenunterschiede, die in den Völkern selbst ja wieder nach außen dann die großen Unterschiede erzeugen müssen. Wie denken Sie sich das alles, die Verwirklichung nur dieses einen hohen, hehren Menschheitsgedankens, wenn Sie die Internationalität der Völker ablehnen? Wir müssen zuerst Weltbürger sein, bevor wir Nationalisten sind. (Zuruf rechts: Umgekehrt!) Nur wenn wir zuerst Weltbürger sind und dann national, nur dann können wir den Völkerverbrüderungsgedanken in dem Sinne, wie ihn schon der Nazarener vor 2000 Jahren gepredigt hat, verwirklichen. Denn solange die Völker in Haß einander gegenüber stehen und sich nicht verstehen und begreifen können, so lange wird es Kriege geben, und der Krieg ist doch wirklich kein Kulturwerk, sondern er ist ein Verbrechen, das wir aufs Schärfste bekämpfen müssen, und das die Kirche in aller erster Linie, und zwar aus Gerechtigkeits- und Menschlichkeitsgefühl, bekämpfen müßte, statt segnend die Hände über den Mordwerkzeugen zu erheben (Abg. G ä ß 1 e r: Sehr richtig! – Zurufe der Abg. H e u r i c h und Dr. S ch o f e r).
Wenn ich diese meine Ausführungen zusammenfassen will, so kann ich Ihnen in wenigen Worten den ganzen Sinn nochmals aussprechen, und zwar dahin: Wir sind für die wahre Demokratie. (Abg. H e u r i ch: Ja, ja!) Wir haben keine Demokratie. Wir haben die Diktatur des G e1 d s a ck s, wie wir sie nie zuvor gehabt haben. Die Diktatur des Geldsacks hat die Diktatur der Monarchie und des Junkertums abgelöst (Zuruf vom Zentrum). Wenn wir wahre Demokratie wollen, so müssen wir vor allen Dingen erstreben, daß die Klassenunterschiede ausgeschaltet werden. (Zuruf von der Mitte). Solange wir aber Klassenschulen haben, wird der Klassengeist schon in der Jugend, schon in dem werdenden Menschen gezüchtet. Solange wir nicht eine Einheitsschule haben, wie sie uns als Ideal vorschwebt, so lange werden wir Klassengegensätze haben, und solange wir Klassengegensätze haben, haben wir Klassenhaß und Klassenkampf. Und gerade Ihnen sollte es eine heilige Aufgabe sein, diese Klassengegensätze und diesen Klassenhaß aus der Welt zu schaffen. Aber das tun Sie nicht. Sie predigen Klassenversöhnung (Zuruf rechts: Und Sie Klassenhaß!) Glauben Sie doch nicht an Klassenversöhnung! Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Es gibt einen Beweis: Es ist der Streik in Mannheim (Zuruf des Abg. H e u r i ch). Der Kampf der Ausgebeuteten gegen die Ausbeuter. Wie kann da von Versöhnung von Verständigung gesprochen werden? Die Geister sind derart verschieden, die Weltanschauungen gehen derartig auseinander, daß von einer Versöhnung der Klassen nicht die Rede sein kann. Und wie sieht denn Ihre Klassenversöhnung, wenn wir sie in Wirklichkeit einmal betrachten, aus? Kennen Sie nicht die schwarzen Listen? Wenn einer unliebsam in der Politik ist, so wird er von allen Betrieben ausgeschaltet, er bekommt nirgends mehr Arbeit und er kann dann mit samt seiner Familie verhungern. Das ist vielleicht nach Ihrer Auffassung auch
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Klassenversöhnung. Für meine Auffassung ist das Klassenhaß in höchster Potenz. Und diese Dinge wollen wir bekämpfen, wenn wir der Klassenschule weiter das Wort reden, wenn wir vom humanistischen Gymnasium, vom Realgymnasium, von Realschule, Hochschule und allen möglichen Schulen sprechen. Das sollte es nicht geben, das dürfte es nicht mehr geben, sondern es kann nur eine Schule, die Einheitsschule geben. (Zuruf rechts). Nur dann ist das Problem „Freie Bahn dem Tüchtigen!” wirklich durchführbar (Zuruf vom Zentrum: Wo gehen dann die Tüchtigen hin, wenn es bloß eine Schule gibt?). In ihrer Ausbildung viel höher und vertiefter als in der Klassenschule.

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